Am 28. Oktober 2025 fand das dritte AI x Design Meetup statt – erstmals im Degginger Regensburg. Organisiert von intive, AIR und dem Gastgeber Kreativbehörde Regensburg versammelte das Format rund 90 Teilnehmende, um aktuelle Fragen an der Schnittstelle von Design und Künstlicher Intelligenz zu diskutieren.
Den Auftakt machte Nadine Trautzsch, Professorin für Game Design an der IU Internationalen Hochschule. In ihrem Impuls zeigte sie, wie generative KI-Tools in iterativen Designprozessen gezielt zur Exploration, Modulation und Komposition eingesetzt werden können – ohne dabei die kreative Kontrolle aus der Hand zu geben. Anhand des Projekts „Das Sanatorium“ – einem eigens entwickelten Point-and-Click-Spiel – stellte sie ein dreistufiges Modell zur strukturierten Integration von KI in Gestaltungsprozesse vor. Der Vortrag machte deutlich: KI ersetzt Gestaltung nicht, sondern erweitert sie sinnvoll – vorausgesetzt, sie wird bewusst kuratiert.
Im Anschluss tauchte Marcel Kurovski, Senior Applied Scientist bei Wolt (DoorDash) und Host des einzigen themenspezifischen Podcasts „Recsperts“, in die Welt der Recommender-Systeme ein. Mit viel Begeisterung und anschaulichen Beispielen von Netflix über Pinterest bis LinkedIn, machte er deutlich, warum er diese Technologie für die mächtigste Anwendung von KI hält. Er zeigte welche Datenschätze Spotify & Co. sammeln und wie sie daraus z.B. mit komplexen „collaborative filtering“ das Angebot personalisieren. Auch der Unterschied zwischen Empfehlungen z.B. aufgrund der allgemeinen Beliebtheit (Recommendation) und individueller Vorschläge basierend auf dem Nutzerverhalten (Personalization) wurde greifbar.
Nach einer Networking- und Pinsa-Pause wurde es performativ und pointiert: Florian Toperngpong, freier Künstler und Autor, brachte unter dem Titel „Belügen kann man sich auch selbst – aber es geht besser mit KI!“ seine Erfahrungen ein. Er nutzt Dokumente, Originalfotografien und Schriftstücke, um damit parallele Wirklichkeiten zu erschaffen. Auf unterhaltsame und zugleich kritische Weise führte er vor, wie dabei im Austausch mit KI immer wieder erstaunliche Ergebnisse entstehen: So bestätigten KI-Modelle die Authentizität von zuvor vom Künstler gefakten Schriftstücken oder Bildern – inklusive halluzinierter Quellen. Toperngpong plädierte dafür, die kreativen „Muskeln“ nicht zu vernachlässigen: KI sei wie ein Aufzug – nützlich und schnell, aber manchmal wolle man lieber die Treppe nehmen.
Begleitet von den Klängen des DJ – und selbst Designer – Jan Stricker aka International 433 fand das Meetup in entspannter Atmosphäre und Gesprächen seinen Ausklang.








