Das im BioPark Regensburg ansässige Unternehmen lifespin GmbH hat gemeinsam mit der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) und der Technischen Universität München (TUM) den offiziellen Startschuss für das dreijährige Forschungsprojekt „Deep Health – The Next Generation of Personalized Diagnostics with AI and NMR“ gegeben. Das Millionen-Projekt wird von der Bayerischen Forschungsstiftung mit fast 700.000 Euro gefördert. Ziel ist es, Künstliche Intelligenz so weiterzuentwickeln, dass sie direkt aus komplexen biologischen Signalen verlässliche Gesundheitsinformationen ableiten kann.
Die Firma lifespin GmbH wurde 2017 im BioPark Regensburg gegründet. Das Technologie- und Gründerzentrum BioPark, ein Unternehmen der Stadt Regensburg, unterstützt Life Science und Healthcare Firmen am Standort. Lifespin erstellt mit heute 23 Mitarbeitern individuelle digitale Gesundheitsprofile auf Basis von Stoffwechsel Informationen. Diese werden mit Hilfe von NMR-Spektren (Kernspinresonanz engl. Nuclear Magnetic Resonance) aus menschlichem Blut gemessen.
KI trifft auf Stoffwechselanalyse
Das Projekt „Deep Health“ verbindet die Präzision der Kernspinresonanz-Spektroskopie (NMR) mit neuesten Ansätzen des maschinellen Lernens. Das Forschungsteam um Dr. Raphael Kozlovsky und Dr. Tobias Ameismeier entwickelt in enger Zusammenarbeit mit Prof. Clemens Thielen und Prof. Dominik Grimm (Technische Universität München) sowie Prof. Andreas Krumpel (Hochschule Weihenstephan-Triesdorf) ein neuartiges KI-Fundamentalmodell. Das Modell soll die „Sprache“ der NMR-Spektren ähnlich interpretieren, wie Sprachmodelle z.B. ChatGPT natürliche Sprache begreifen. Auf dieser Grundlage entstehen künftig Anwendungen, die den Gesundheitszustand von Patienten vorhersagen, Stoffwechselveränderungen erkennen und Krankheitsrisiken frühzeitig abschätzen können.
Interdisziplinäre Partnerschaft in Bayern
„Diese Förderung unterstreicht die strategische Zusammenarbeit zwischen lifespins Expertise in NMR-basierter Metabolomik und der KI-Kompetenz von TUM und HSWT“, erklärt Dr. Roland Geyer, Chief Operating Officer von lifespin. „Mit Deep Health setzen wir einen neuen Standard für personalisierte Diagnostik und eröffnen Forschenden wie Ärztinnen und Ärzten neue Wege, metabolische Daten für bessere Gesundheitsergebnisse zu nutzen.“
Auch Prof. Dr. Andreas Krumpel von der HSWT hebt die Bedeutung des Projekts hervor: „Die Verbindung modernster KI-Verfahren mit NMR-Technologie zeigt, wie interdisziplinäre Forschung Innovation ermöglicht und gleichzeitig Bayerns Position im internationalen Life-Science-Sektor stärkt.“
Wirtschaftliche und wissenschaftliche Impulse für die Region
Über die dreijährige Laufzeit werden Prototypen für die Substanzquantifizierung, Qualitätsbewertung von Proben und umfassende Gesundheitsanalysen entstehen. Das Projekt schafft hochqualifizierte Arbeitsplätze, fördert den Technologietransfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft und stärkt Regensburg und Freising als Innovationsstandorte.
lifespin GmbH, die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf und die Technische Universität München danken der Bayerischen Forschungsstiftung für die Unterstützung und das Vertrauen. Mit „Deep Health“ entsteht eine Forschungsplattform, die das Verständnis von Gesundheit grundlegend verändern kann.
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